Stylish reduziert und doch einladend präsentiert sich der neue Standort des Mooi-Beauty-&-Concept-Stores in der Josefstädter Straße 61 im 8. Wiener Bezirk. Nur ein paar Hausnummern weiter vom früheren Geschäftslokal werden jetzt auf 150 Quadratmetern unter anderem allerlei Schönheitsbehandlungen angeboten. Besonders beliebt ist die Maniküre. Was dafür spricht, worauf man achten sollte und welche Trends es gerade gibt, erklärt Mooi-Gründerin Petra Mair.

Der neue Mooi-Standort umfasst 150 Quadratmeter
Der neue Mooi-Standort umfasst 150 Quadratmeter.
Tschinkersten Fotografie

STANDARD: Abseits von ästhetischen Gründen, was spricht für eine Maniküre?

Mair: Unsere Kundschaft kommt in der Regel vor allem aus ästhetischen Gründen zu uns. Aber unsere Mitarbeiterinnen haben ein geschultes Auge und können so auf etwaige Veränderungen des Nagels, beispielsweise Verfärbungen, die auf eine Pilzerkrankung hinweisen könnten, aufmerksam machen. Weiters kann eine unsachgemäße Nagelpflege – zu häufiges Schneiden, Feilen oder Entfernen der Nagelhaut – zu Verletzungen und Infektionen führen. Häufiges Verwenden von Aceton-haltigen Nagellackentfernern oder Nagellacken, die Schadstoffe enthalten, trocknet die Nägel aus und schwächt sie. Auch das aggressive Schieben oder Schneiden der Nagelhaut kann dazu führen, dass die Nagelhaut einreißt und Infektionen begünstigt. Es ist deshalb empfehlenswert, die Maniküre professionell und regelmäßig durchführen zu lassen.

STANDARD: Was bedeutet regelmäßig?

Mair: Je nach Wachstum des Nagels und der Nagelhaut empfiehlt sich eine Maniküre alle 14 Tage bis einmal pro Monat.

STANDARD: Was macht ein gute Maniküre aus?

Mair: Eine gute Maniküre geht auf die Beschaffenheit der jeweiligen Nägel ein. So müssen Instrumente und Pflegeprodukte zu den Bedürfnissen der Nägel passen und darauf abgestimmt sein. Wichtig ist vor allem das Anamnesegespräch, um die Wünsche und Bedürfnisse der Kundschaft zu erfragen und um auf etwaige Probleme gezielt eingehen zu können. Eine professionelle Maniküre in einem Nagelstudio kann sicherstellen, dass diese Schritte korrekt und effektiv durchgeführt werden.

STANDARD: Wie kann ich einschätzen, ob ein Studio korrekt und qualitativ hochwertig arbeitet?

Mair: Man sollte es sich mit folgenden Fragen im Kopf genau anschauen: Wird mit sauberen, desinfizierten Instrumenten gearbeitet? Werden die Behandlungsplätze nach jeder Kundin, jedem Kunden gereinigt? Sind die Mitarbeitenden geschult? Mit welchen Produkten wird gearbeitet?

STANDARD: Und was sollte ich beachten, wenn ich mich für eine Maniküre zu Hause entscheide?

Mair: Bei jeder Maniküre ist vor allem auf die Hygiene zu achten. Nägel und Instrumente sollten sauber sein, um Infektionen zu vermeiden. Die Instrumente sollten regelmäßig desinfiziert werden. Verwenden Sie eine Nagelfeile, um Ihre Nägel in die gewünschte Form zu bringen, anstatt sie zu schneiden. Feilen verhindert, dass die Nägel splittern. Bei der Wahl der richtige Feile sollte vor allem auf die Körnung, Gritzahl genannt, geachtet werden. Je höher die ist, desto feiner und schonender verhält sich die Feile zu den Nägeln. Für Naturnägel ist eine Gritzahl von 240 ideal. Für Gelnägel kann auch eine 150-Gritzahl verwendet werden. Glasfeilen eignen sich vor allem bei weichen und brüchigen Nägeln, da sie in der Regel eine hohe Gritzahl haben und deshalb schonend zu den Nägeln sind.

STANDARD: Und wie siehts mit Polierfeilen aus? Sind die zu empfehlen, oder raten Sie davon eher ab?

Mair: Mit einer Polierfeile lassen sich Unebenheiten auf den Nägeln ausgleichen, und die Oberfläche wird versiegelt. Die etwas gröbere Feile dient zum Ausgleichen. Hier sollte nicht mit zu viel Druck gearbeitet werden. Da beim Ausgleichen auch ein klein wenig vom Nagel abgenommen wird, empfiehlt es sich, diesen Vorgang nur alle vier bis sechs Wochen durchzuführen. Nachdem die Unebenheiten ausgeglichen sind, können die Nägel poliert werden. Hierbei soll so lange poliert werden, bis die Nagelplatte schön glänzt, und es darf auch quietschen.

Mooi-Gründerin Petra Mair
Mooi-Gründerin Petra Mair.
Thomas Lerch

STANDARD: Für glänzende Nägel kann man alternativ auch Nagellack verwenden – was ist da zu beachten?

Mair: Nagellack sollte immer auf einen manikürten Nagel aufgebracht werden. Die meisten Nagellacke benötigen zwei Schichten, um das perfekte Farbergebnis zu liefern. Idealerweise werden Produkte der gleichen Marke verwendet, da diese aufeinander abgestimmt sind. Der Base-Coat schützt den Nagel vor Verfärbungen, danach zwei Schichten Nagellack für ein perfektes Farbergebnis und eine Schicht Top-Coat für den Schutz der Farbe und tollen Glanz.

STANDARD: Wie lange hält Nagellack, wenn er gut aufgetragen wird?

Mair: In der Regel hält ein Nagellack fünf bis sieben Tage, wobei die Haltbarkeit von mehreren Faktoren abhängt. Die Beschaffenheit der Nägel spielt eine große Rolle. Auf weichen, brüchigen Nägeln hält auch perfekt aufgetragener Nagellack nicht so lange wie auf starken Nägeln. Beanspruchung der Hände und Nägel spielt auch eine große Rolle: Das klassische "Garteln", Tragen von Schutzhandschuhen, regelmäßiges Desinfizieren der Hände oder Spülen des Geschirrs wirken sich auf die Haltbarkeit des Nagellacks aus. Ebenso wie die Qualität und Beschaffenheit des Nagellacks. Der perfekte Nagellack ist abgesehen davon, dass er schadstofffrei sein sollte, dünnflüssig und lässt sich dünn auftragen.

STANDARD: Für wen sind Gelnägel eine gute Alternative?

Mair: Vor allem dünne Nägel können durch Gelnägel gut verstärkt werden. Auch Nägeln, die durch Nagelbeißen sehr beansprucht wurden, kann mit Gel zu einem gepflegten Aussehen verholfen werden. Das Gel hält in der Regel auch vor weiterem Nägelbeißen ab. Man muss aber auch dazusagen, dass Gelnägel pflegeintensiv sind. Das Gel sollte circa alle drei Wochen aufgefüllt werden und muss, wenn man es nicht mehr möchte, professionell entfernt werden.

Gel-Nagellacke sollen mithilfe von UV-Licht schnell und gleichmäßig trocknen
Gelnagellacke sollen mithilfe von UV-Licht schnell und gleichmäßig trocknen.
Getty Images/iStockphoto

STANDARD: Gibt es umweltfreundliche Produkte in Sachen Nagellack?

Mair: Es gibt immer mehr Marken, die Nagellacke ohne die sonst üblichen schädlichen chemischen Inhaltsstoffe formulieren. Wir arbeiten seit Anbeginn mit der französischen Marke Manucurist zusammen. Die Nagellacke der Green Kollektion von Manucurist bestehen aus Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs wie Kartoffel, Weizen, Maniok, Mais und Baumwolle. Kokosnussöl spendet Feuchtigkeit, und Bambusextrakt ist reich an Silicium und wirkt stärkend.

STANDARD: Welche Nagel-Design-Trends nehmen Sie zurzeit wahr?

Mair: Stylingtrends bei den Nägeln gibt es viele. Ob Chrome-Nägel wie Hailey Bieber, Cat-Eye-Nails oder coole Designs. Wir gehen natürlich individuell auf die Wünsche ein. Ein Dauertrend sind jedoch klassisch schöne Nägel im Nude-Look oder in Rot-Tönen. Der Dauertrend schlechthin sind aber gepflegte Nägel.

STANDARD: Ist Maniküre noch immer ein Frauenthema?

Mair: Der Großteil unserer Klientel sind nach wie vor Frauen. Der Anteil an Männern nimmt jedoch stetig zu, und das freut uns ganz besonders. Wir haben auch einige männliche Stammkunden, die ihren Look auch gerne mit coolen Nageldesigns und Farben unterstreichen. (Michael Steingruber, 22.4.2024)